Wer glaubt, dass Judo bloß eine Art der Selbstverteidigung für allfällige Zwischenfälle im Nachtleben ist, irrt gewaltig. Denn Judo ist Sport und Geisteshaltung in einem. Kraft, Beweglichkeit und Geschicklichkeit verbinden sich mit der unbedingten Hochachtung vor dem Gegner.
Judo ist Koordinationstraining
Judo fördert in hohem Maße die Koordination und die Gleichgewichtsfähigkeit. Man bekommt dadurch ein besseres Vertrauen in den Bewegungsablauf, was für Kinder und Erwachsene gleichermaßen wichtig ist. Denken Sie nur an die vielen Unfälle, die am Schulweg oder im Alltag passieren. Viele dieser Unfälle sind die Folge mangelnder Koordination. Wenn Sie so wollen, dann ist Judo eine perfekte Verletzungsprophylaxe.“
Gesundes Kämpfen
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass man im Judo den Gegner nicht verletzen sondern besiegen will. Der Gegner ist ein Partner, dem man großen Respekt entgegenbringt. Das beweist schon die Tatsache, dass man sich vor dem Kampf und danach voreinander verneigt. Auf der Matte geht es nicht darum, der Stärkere zu sein, sondern darum, über die bessere Technik zu verfügen. Dazu ist erforderlich, dass man den anderen genau analysiert. Wo könnte seine Schwäche sein, wie kann man ihn am besten aushebeln – im wahrsten Sinne des Wortes. Das heißt, Judo verlangt große mentale Stärke“, so der Verbandspräsident.
Auch für den Breitensport geeignet
Mit Judo kann man in relativ untrainiertem Zustand beginnen. Es dominiert die Freude, durch einfache Griff- oder Fußtechniken den Körper immer besser zu beherrschen. Man übt praktisch mit dem Partner einfache Techniken, ohne gewinnen zu wollen. So wie man Tennis spielen kann, ohne ein Tennismatch zu bestreiten“. Über kurz oder lang wird der Körper davon profitieren. So wird beispielsweise allein schon durch die vielen Zug- und Schubbewegungen, die man mit dem Partner im Stand absolviert, der Rumpf stabilisiert.
Pädagogisch wertvoll
Nicht von ungefähr wird Judo bei Kindern und Jugendlichen immer beliebter. In zahlreichen Schulen wird es als Neigungsgruppe angeboten. „Judo bietet den Kindern die Möglichkeit, sich auszutoben – allerdings auf eine sehr kontrollierte Art. Man kann nicht einfach drauf los kämpfen und seinen Aggressionen freien Lauf lassen. Judo folgt ja verschiedenen Regeln – vom Binden des Gürtels bis zum Verneigen vor dem Gegner – so dass die Kinder auch eine gehörige Portion Disziplin vermittelt bekommen. Außerdem merken wir, dass selbst schüchterne Kinder bereits nach wenigen Wochen Judo selbstbewusster auftreten. Sie lernen, was es heisst zu gewinnen oder gegen einen Besseren zu verlieren“.